Mit den James Bond-Filmen und den vielen darin mitspielenden Automobilklassikern rückten Filmautos immer mehr ins Visier auch der Modellautoproduzenten
Schließlich waren Fahrzeuge, die von berühmten Schauspielern gefahren wurden, von vornherein begehrt und lieferten sozusagen Werbung für die Miniaturen frei Haus. So produzierten bald etliche Hersteller von Corgi und Fabbri über Universal Hobbies bis Solido oder Minichamps James Bond Automodelle.
Das britische Verlagshaus Eaglemoss brachte in den 90er Jahren die James Bond Auto Collection mit Miniaturen des chinesischen Automodellproduzenten Universal Hobbies heraus. Es handelte sich um eine Kombination aus einem Magazin und einem Automodell in einer Dioramabox
Diese Collection bestand nicht nur aus den Miniaturversionen der von James Bond und seinen Gegnern in den Actionthrillern gefahrenen Autos, sondern den Fahrzeugen wurde auch ein passend gestaltetes Umfeld gegeben. Außerdem gehörte jeweils ein liebevoll gestaltetes, illustriertes Magazin über den Film zur Collection. Die im Maßstab von 1:43 gehaltenen Diecastmodelle waren in einer Dioramabox platziert mit einem aus dem Film entlehnten Bildhintergrund. Manche Autos hatte man sogar in regelrechte Szenen eingebaut und wie im Film mit Beulen, Blessuren und Figuren dargestellt. Außerdem gab es zu jedem Automodell aus dem jeweiligen James Bondfilm ein Informationsheft, das Auskunft über den Film, die Schauspieler und die gefahrenen Autos gab. Zudem enthielt das Magazin interessante Interview, vermittelte Hintergrundwissen und unterhaltsame Anekdoten rund um den Film.
Die Collection umfasste nahezu die komplette Riege der wichtigsten, in den Filmen verwendeten Fahrzeuge vom ersten James Bond Film Dr. No aus dem Jahr 1962 bis zum vorletzten Film. Nach 134 Heftnummern und Fahrzeugmodellen wurde die Sammlung eingestellt. Danach wurde und wird sie von Eaglemoss als „Bond in Motion“ weitergeführt
Die ersten 87 Fahrzeugmodelle baute Universal Hobbies (UH). Danach kamen Modelle von Ixo hinzu bis dann Eaglemoss auch die Modellproduktion übernahm. Bei der Auswahl der Fahrzeuge konzentrierte man sich zuerst einmal natürlich auf die vom Filmhelden selbst chauffierten Automodelle, die allesamt entweder besonders sportliche, sehr exklusive oder andere außergewöhnliche Eigenschaften aufweisen konnten. Aber auch die Fahrzeuge seiner Konkurrenten wurden keinesfalls vergessen. Die Sammlung begann mit einem Sunbeam Alpine Series II, einem Ford Anglia und einem 4 ½ l Bentley Vanden Plas Tourer. Im Film auf der Jagd nach Dr. No fuhr 007 übrigens noch Mietwagen. Erst ab dem zweiten Film in „Liebesgrüße aus Moskau“ erhielt der Actionheld einen Dienstwagen. Mit dem Bentley Mark IV war es wie zumeist auch später ein englisches Fahrzeug, denn Bond griff bei der Autowahl überwiegend auf Hersteller aus dem eigenen Land zurück und fuhr besonders gern Aston Martin, Bentley, Mini Moke, Lotus und Land Rover. Dreimal durfte sich allerdings auch BMW freuen, dass mit dem BMW Z3, dem Z8 oder dem 750 iL Fahrzeuge aus seinem sportlichen Repertoire für den Filmhelden gewählt wurden. Aber auch andere Automarken profitierten vom Glamour um die Actionserie, denn als Dienstwagen von 007 gingen auch sportliche Modelle von Ford, AMC und Toyota an den Start.
Die James Bond Car Collection wurde in vielen europäischen Ländern vertrieben
Nicht nur in England sondern auch in den meisten anderen europäischen Ländern war diese Collection mit Magazinen in der jeweiligen Landessprache zu haben. Daneben wurde sie auch in Südafrika, Neuseeland, Australien und Brasilien verkauft.
Zu Fahrzeugen in James Bond-Filmen zählten:
Sunbeam Alpine Series II + 4 ½ l Bentley Vanden Plas Tourer in „Dr. No“
Bentley Mark IV in „Liebesgrüße aus Moskau“
Aston Martin DB5 in „Goldfinger“
Aston Martin DB5 in „Feuerball“
Toyota 2000 GT in „Man lebt nur zweimal“
Aston Martin DBS + Mercury Cougar in „Im Geheimdienst ihrer Majestät“
Ford Mustang Mach I in „Diamantenfieber“
Mini Moke in „Leben und sterben lassen“
AMC Hornet in „Der Mann mit dem goldenen Colt“
Lotus Esprit S1 in „Der Spion, der mich liebte“
Alfa Romeo + Jeep + Bentley 4 ½ l + Bentley VI in „Moonraker“
Lotus Esprit Turbo + Citroen 2CV in „In tödlicher Mission“
Land Rover (Spezialmodell) + Bajaj RE + BMW 518i in „Octopussy“
Renault 11 Taxi + Rolls-Royce Silver Cloud II in „Im Angesicht des Todes“
Aston Martin V8 Volante in „Der Hauch des Todes“
Lincoln Continental Mark VII/Rolls-Royce Silver Shadow/Maserati Biturbo in „Lizenz zum Töten“
BMW Z3 + Aston Martin DB5 + Ferrari F355 GTS in „GoldenEye“
BMW 750 iL + Aston Martin DB5 in „Der Morgen stirbt nie“
BMW Z8 in „Die Welt ist nicht genug“
Aston Martin Vanquish V12 + Ford Fairlane + Jaguar XKR in „Stirb an einem anderen Tag“
Aston Martin DBS V12 + Aston Martin DB5 in „Casino Royale“
Aston Martin DBS V12 + Alfa Romeo 159 in „Ein Quantum Trost“
Aston Martin DB5 in „Skyfall“
Aston Martin DB10 in „Spectre“
Fotos & Text: Marina Block