Triumph - Spitfire Mk2 (1965)


Der englische Sportwagen Triumph Spitfire 4 von Leyland Motors wurde in verschiedenen Entwicklungsstufen von 1962 bis 1980 gebaut und erfreute sich weltweit einer großen Beliebtheit. Technisch basierte der chice, kleine und bezahlbare Roadster auf dem Massenmodel Triumph Herald. Seine gelungene Formgebung hatte er dem italienischen Automobildesigner Giovanni Michelotti zu verdanken, der auch für die Formen des TR4, des Herald und weiterer Triumph-Modelle verantwortlich zeichnete. Entworfen hatte Michelotti die Formen des Spitfire eigentlich bereits Ende der 50er Jahre. Realisiert werden konnte das Projekt aber erst nach der Übernahme durch Leyland Motors

Aufgebaut war die formschöne Karosserie des Spitfire, der seinen klangvollen Namen einem Jagdflugzeug verdankte, auf demselben Leiterrahmen mit Längs,- und Querträgern und vorderer wie hinterer Gabelung wie ihn auch der Herald besaß. Wie bei diesem saßen auch beim Spitfire die Vorderräder an doppelten Dreieckquerlenkern und die Hinterräder an einer Pendelhalbachse mit Schubstreben und einer hochliegenden Querblattfeder samt einem leicht positiven Sturz der Räder. Und auch beim Spitfire trug diese Hinterachse nicht eben zu dem besten Fahrverhalten bei, da sie in Grenzsituationen zu überraschenden Reaktionen führen konnte. Bei hohen Querbeschleunigungen, wozu die Spitfire durchaus in der Lage waren, schließlich war etwa der abgebildete, ab Dezember 1964 gebaute und nur 735 kg schwere Mk2 zu einer Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h in der Lage und beschleunigte in 14 Sekunden von 0 auf 100 km/h, brach das Heck leicht aus und machte das Fahrzeug schwer beherrschbar. Viele lösten das Problem durch den Einbau einer anderen Blattfeder.

Auch der Motor des Spitfire stammte ursprünglich aus dem Triumph Herald

Unter der Motorhaube des Spitfire arbeitete das bewährte 1147 ccm ohv Reihenvierzylindertriebwerk, das im Falle des bis 1967 gebauten Mk2 67 PS mobilisierte. Ferner besaß der Spitfire ein bis auf den ersten Gang synchronisiertes Vierganggetriebe,- auf Wunsch mit Overdrive-, und war vorn mit Scheibenbremsen und hinten mit Trommelbremsen bestückt.

Von seinem Vorgänger dem Mk1 unterschied sich der Mk2 neben dem etwas stärkeren Motor lediglich durch die fünf Streben im zweigeteilten Kühlergrill statt der engmaschigen Gitter und natürlich durch den Schriftzug Mk2 am Heck. Mit Kurbelfenstern statt Steckscheiben, einer Scheibenwaschanlage und Befestigungspunkten für Sicherheitsgurte war der Spitfire im Gegensatz zu anderen, kleinen englischen Roadstern von Anfang an ausgestattet.

England gilt traditionell als Land der Roadster

Obwohl Großbritannien vom Wetter nicht gerade verwöhnt wird, entstanden erstaunlicherweise gerade hier sehr viele Sportwagenmarken, die allesamt offene Zweisitzer im Programm hatten. Dabei reichte die Variationsbreite von Roadstern mit relativ großen, sehr potenten Triebwerken bis hin zu den vielen kleinen, oft „Westentaschen-Roadster“ genannten Modellen, die besonders beliebt und auch erschwinglich waren.

Der Triumph Spitfire war auch ein recht beliebtes Wettbewerbsfahrzeug, das sowohl von Profis als auch von Amateuren eingesetzt wurde

So beteiligte sich die Rennabteilung von Triumph, bis sie 1965 ihre Aktivitäten einstellte, auch mit dem Spitfire an einigen internationalen Rennen und Rallyes. 1964 und 1965 wurden vier Werkswagen beim 24-Stundenrennen von Le Mans eingesetzt und erzielten 1965 den Klassensieg. Nach Beendigung des Rennengagements von Triumph hielten weiterhin viele Privatfahrer mit ihren Fahrzeugen die Fahne der Spitfire hoch.

Fotos & Text: Marina Block


Technische Daten

Motor: ohv Reihenvierzylinder

Hubraum: 1147 ccm

B x H: 69,3 mm x 76 mm

Verdichtung: 9:1

Leistung: 67 PS bei 6000 U/min

Höchstgeschwindigkeit: ca. 155 km/h

Vergaser: zwei SU-Vergaser

Getriebe: Vierganggetriebe, Mittelschaltung

Lenkung: Zahnstangenlenkung

Antriebsart: Hinterradantrieb

Chassis: Kastenrahmen mit Längs,- und Querträgern

Karosserie: offene Ganzstahlkarosserie,Roadster

Vorderradaufhängung: 2 ungleich lange Dreieckslenker, Schraubenfedern, Stabilisator

Hinterradaufhängung: Pendelachse, Längsschubstreben, Querblattfeder

Bremsanlage: vorn Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen

Radstand: 2110 mm

L x B x H: 3685 x 1550 x 1205 mm

Gewicht: 735 kg

Preis: 8790 DM (1965)

Bauzeit: Dezember 1964-Januar 1967 Spitfire 4 Mk2

Stückzahl: 37409 Ex.- Spitfire 4 Mk2

Bilder

Informationen:

MarkeTriumph
ModelSpitfire Mk2
Baujahr1965

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