Der 1962 herausgebrachte MGB Roadster war der erste Sportwagen der BMC Group, der über eine selbsttragende Karosserie verfügte. Entworfen wurde sie von Chefdesigner Don Hayter, der sich von den Formensprachen á la Ferrari, Lancia und Jaguar hat inspirieren lassen. Für die Technik zeichnete Chefingenieur Syd Enever verantwortlich. Erschaffen hatten die beiden mit dem MGB eine Legende
Außerdem war dieser leichte, zweisitzige Sportwagen eines der ersten Fahrzeuge mit definierter Knautschzone. Die 1923 als Morris Garages in Oxford von Cecil Kimber gegründete Sportwagenmarke MG zählte seit 1952 zu BMC (British Motor Company), in die viele ehemalige Konkurrenten des britischen Automarktes, wie die Nuffield Gruppe mit den Marken Morris, MG, Wolseley und Riley sowie Austin und Austin-Healey integriert wurden. Später kamen auch noch Triumph, Wolseley, Jaguar und Rover hinzu.
Der MGB-Roadster wurde bis 1980 gebaut und war zusammen mit seinem Pendant, dem Coupé, ein echter Evergreen. Er zählte zu den meistverkauften und beliebtesten Sportwagen weltweit und galt sogar als Erfolgreichster. Viele Fahrzeuge gingen in die USA, wo er sehr gefragt war
Ausgestattet war der leichte MGB Roadster, der lediglich 934 kg auf die Waage brachte, mit einem 1,8 l Reihenvierzylindermotor, der 95 PS bei 5500 U/min leistete, den Roadster auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h brachte und in 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte. Gebaut wurde er in drei Serien. Ab 1967 gab es ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe, eine verbesserte Hinterachse, auf Wunsch ein Automatikgetriebe von Borg Warner und eine neue Lichtmaschine. Ab 1973 wurde unter anderem das Interieur wesentlich verändert. Es gab eine effizientere Heizung, neue Sitze, Räder in Speichenoptik und mit Gummiblöcken besetzte Chromstoßfängerhörner. Außerdem wurde das Kühlergitter etwas zurückversetzt. Die Gesamtlänge des Roadsters war um einige Zentimeter angewachsen. Ab 1974 bekamen die Fahrzeuge einen Bremskraftverstärker.
Von den fast 400000 Exemplaren ging ein gutes Drittel als Linkslenker in die USA. Auch das abgebildete Fahrzeug ist eine US-Ausführung, die übrigens den Weg wieder zurück nach Europa gefunden hat
Ab 1969 verfügte die US-Ausführung über drei statt zwei Scheibenwischer, um die komplette Scheibenfläche zu bedienen. Wegen der Sicherheitsvorschriften in den USA bekam die Exportversion auch andere Stoßstangen. Weitere Maßnahmen waren ein dick abgepolstertes Armaturenbrett, eine etwas geringere Kompression und geringere Leistung, eine Abgasreinigungsanlage, sowie seitliche Positionsleuchten an der Front und am Heck. 1974 mussten die verchromten Stoßstangen stahlverstärkten Kunststoff/Gummistoßstangen weichen. Außerdem wurde die für den amerikanischen Markt bestimmte Ausführung der dritten MGB-Generation, weil die Scheinwerfer für amerikanische Verhältnisse zu hoch saßen, ab 1974 um 2,5 cm erhöht. Das wirkte sich allerdings negativ auf die ursprünglich sehr guten Fahreigenschaften des Roadsters aus.
Der immer lautere Ruf nach größeren Motoren wurde bald erhört
Ab 1967 bereicherte mit dem MGC für drei Jahre eine Sechszylinderversion und 1973 dann für vier Jahre das Coupé MGB GT mit V-Achtzylindertriebwerk (Rover-Ingenieure hatten das Triebwerk aus einem Buick Special-Motor entwickelt) das Sortiment.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: ohv Reihenvierzylindermotor
Hubraum: 1798 ccm
B x H: 80,26 mm x 88,9 mm
Verdichtung: 8,8:1
Leistung: 95 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: ca. 160 km/h
Vergaser: 2 SU-Vergaser
Getriebe: Vierganggetriebe mit Normanville Overdrive
Antriebsart: Hinterradantrieb
Karosserie: selbsttragende Ganzstahlkarosserie
Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung an Dreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, Querstabilisator
Hinterradaufhängung: Starrachse, Längsblattfedern
Bremsanlage: Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten
Radstand: 2311 mm
L x B x H: 4019 mm x 1516 mm x 1250 mm
Gewicht: 934 kg
Preis: 1973-1015 Pfund-Roadster
Bauzeit: 1962-1980
Stückzahl: 399070 MGB Roadster insgesamt