Der 2009 auf der Tokio Motor Show vorgestellte, kompakte Kleinwagen i-MiEV von Mitsubishi war das erste in Großserie gebaute Elektroautomobil der „Neuzeit“. In Europa war das Modell ab 2010 zu haben. Schwestermodelle kamen mit dem Citroen C-Zero und dem Peugeot I-On ebenfalls auf den Markt. Eingestellt wurde die Produktion des Mitsubishi i-MiEV 2020
Der etwas über 29000 Euro (im Jahr 2012) kostende Kleinwagen wurde in Bezug auf seinen Entwicklungsstand bald von neueren Elektroautos überholt. Vor allem seine geringe Durchschnittsreichweite, die real bei lediglich 90 km lag (150 km wurden unter optimalen Bedingungen angegeben), wurde in Kombination mit dem doch relativ hohen Preis zum Handicap.
Der i-MiEV (Mitsubishi innovative Electric Vehicle) war, bevor die Entwicklung im E-Bereich ihn überholte, neben seinen technisch identischen Schwestermodellen von Citroen und Peugeot eines der wenigen gut durchdachten und praktikablen Elektroautos im Kleinwagenbereich
Das Fahrzeug verfügte über kompakte Abmessungen, bot Platz für vier Passagiere samt leichtem Gepäck und besaß einen agilen Elektromotor, der das fünftürige Gefährt auf 130 km/h bringen konnte. Ein Verkehrshindernis wurde man so auch auf der Autobahn nicht. Allerdings litt bei hoher Geschwindigkeit auch die sowieso schon nicht gerade üppig bemessene Reichweite. Das lag freilich auch an dem mit 16 kWh recht kleinen Akku und der schlechten Effizienz des Elektromotors bei höherem Tempo. Der unter dem Kofferraum platzierte Permanentmagnet-Synchronmotor leistete in etwa 67 PS und trieb die Hinterachse an. Vorhanden waren drei Vorwärtsmodi. Man konnte die volle Leistung fordern „D“, im Eco-Modus nur auf 19 kW zugreifen und damit die Reichweite verlängern oder im Modus „B“ auf eine effizientere Energierückgewinnung bei Bergabfahrten schalten. Der Verbrauch lag laut offizieller Angabe bei 13,5 kWh/100 km, Langzeittests ergaben allerdings je nach Fahrmodus und Witterung auch einen Verbrauch von 18,5 bis sogar 22kWh/100 km. Gespeist wurde der Motor von einer Lithium-Ionen-Batterie. Die vollständige Aufladezeit an einer normalen Steckdose betrug circa sieben Stunden. Eine zweite Batterie (Blei) versorgte die Nebenaggregate mit Strom, wie Steuergeräte, Servolenkung, Beleuchtung, Audiosystem etc. Die als nicht sehr effizient bemängelte Heizung und die Klimaanlage erhielten ihren Strom von der Antriebsbatterie, was die Reichweite wiederum bei ungünstiger Witterung schmälern konnte.
Fotos & Text: Marina Block
Technische Daten
Motor: 49 kW Permanentmagnet-Synchronmotor unter dem Kofferraum
Antriebsbatterie: Lithium-Ionen-Batterie mit 16 kWh Bruttokapazität
Leistung: circa 67 PS
Drehmoment: 180 Nm zwischen 0 und 2000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Beschleunigung: ca. 16 sec. von 0 auf 100 km/h
Antriebsart: Hinterradantrieb
Bremsen: vorn innenbelüftete Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen mit ABS
Karosserie: selbsttragende Skelettkarosserie
Radstand: 2550 mm
L x B x H: 3475 mm x 1475mm x 1610mm
Leergewicht: ca. 1110 kg
Batteriegewicht: 200 kg
Verbrauch: 13,5-18,5 kWh/100 km
Bauzeit: 2010-2020